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Unser Standard

Mit der Entwicklung des Good Cashmere Standards hat die Aid by Trade Foundation einen neuen Maßstab für die Produktion von nachhaltigem Kaschmir definiert. Der Standard beinhaltet die vom Farm Animal Welfare Council festgelegten Fünf Freiheiten. Der Good Cashmere Standard folgt drei Hauptprinzipien: Förderung des Tierwohls in der Kaschmirproduktion, Unterstützung der Kaschmirfarmer zur Sicherung einer nachhaltigen Einkommensquelle, sowie Umweltschutz.

Standard & System

Die Aid by Trade Foundation hat den Good Cashmere Standard® unter Mitwirkung von Tierschutzspezialisten und Branchenexperten entwickelt. Ein Beirat aus Experten (Kaschmirproduzenten, Nichtregierungsorganisationen, Textilunternehmen und Brands) überprüft den Standard und sein Verifizierungssystem regelmäßig auf der Grundlage von Erkenntnissen aus dem Auditprozess und der Wissenschaft.

Darüber hinaus haben Interessenvertreter die Möglichkeit, sich am Konsultationsprozess zur Überprüfung der Standards zu beteiligen.

Kriterien und Prinzipien

The Good Cashmere Standard® wurde von der Aid by Trade Foundation (AbTF) ins Leben gerufen. Er umfasst Regelungen zum Tierschutz sowie zum Schutz der Umwelt und der Artenvielfalt. Zum Standard gehören auch Managementrichtlinien für kleine und große Farmen sowie sogenannte Buying Stations und Dehairing Stations. Das umfangreichste Kapitel des Good Cashmere Standards® befasst sich mit dem Tierschutz; es wurde auf der Grundlage der Fünf Freiheiten entwickelt, die der Farm Animal Welfare Council definiert hat. In über 100 Punkten werden eindeutige Vorgaben u.a. für die Ernährung und das Gesundheitsmanagement der Tiere, für die Tierhaltung sowie für die Schur gemacht.

Der Standard definiert Kernkriterien, die für eine Zertifizierung von Anfang an erfüllt werden müssen, sowie Haupt- und Basiskriterien. Unabhängige Prüfer kontrollieren regelmäßig die Erfüllung der Kriterien und halten alle Fortschritte fest.

Audits und Zertifizierung

Um die Verlässlichkeit des Good Cashmere Standards® und die korrekte Umsetzung seiner Kriterien zu gewährleisten, wird in regelmäßigen Abständen durch unabhängige Audits überprüft, ob die Kaschmirfarmen und -produzenten (sogenannte Buying Stations oder Dehairing Stations) die im Standard festgelegten Kriterien einhalten. Wenn der Zertifizierungsprozess erfolgreich verläuft und die Kaschmirfarmen und -produzenten die Vorgaben einhalten, werden sie nach dem The Good Cashmere Standard® zertifiziert. Das Zertifikat ist 12 Monate lang gültig und erlaubt ihnen, ihre Produkte mit dem The Good Cashmere Standard® Siegel zu verkaufen.

Zusätzlich zu den externen Audits, die unabhängige Organisationen durchführen, müssen alle Kaschmirbauern ihre Arbeit in einem Fragebogen zur Selbsteinschätzung darlegen. Mit diesem müssen sie selbst bewerten, inwieweit sie die Kriterien des Standards erfüllt haben. Die Angaben aus der Selbsteinschätzung sind die Grundlage für die Inspektionen in den Betrieben durch unabhängige Prüfer. Bei unstimmigen oder widersprüchlichen Angaben hakt das Verifzierungsunternehmen nach, um den Sachverhalt zu klären. Sollte ein Betrieb (d. h. Farm, Buying Station oder Dehairing Station) die Kernkriterien des Standards (Verbot von Tierquälerei, Kinderarbeit und bestimmten Pestiziden) nicht erfüllen, wird er von der Aufnahme in den Good Cashmere Standard® ausgeschlossen. Er kann so keine zertifizierte Kaschmirwolle verkaufen. Wird gegen andere Kriterien verstoßen, muss entweder die Nichteinhaltung beseitigt werden (Hauptkriterien) oder ein klar definierter Verbesserungsplan abgearbeitet werden (Basiskriterien). Erst wenn dieser Prozess erfolgreich abgeschlossen ist, erhalten Betriebe und die zugehörigen Bauern das The Good Cashmere Standard® Zertifikat, das ein Jahr lang gültig ist.

Ziegen

Das Tierwohl steht im Mittelpunkt des Good Cashmere Standard; deshalb sind die Fünf Freiheiten, wie sie vom Farm Animal Welfare Council definiert wurden, darin enthalten. Sie fordern, dass Tiere frei von Hunger, Durst, Leid, Schmerzen, Verletzungen oder Krankheiten sind. Auch sollen die Tiere frei von Angst und Stress sein und normale Verhaltensweisen ausleben können. Der Good Cashmere Standard enthält klare und umfassende Kriterien zu folgenden Punkten:

  • Fütterung, Futtermittel und Wasser
  • Stall, Außenauslauf und Weidehaltung
  • Gesundheits-, Herden-, und Zuchtmanagement sowie Kitzaufzucht
  • Eingriffe am Tier
  • Kämmen und Scheren
  • Umgang und Transport
  • Euthanasie und Schlachtung

Der Good Cashmere Standard kann einen großen Beitrag zur Verbesserung des Tierwohls von Kaschmirziegen leisten. Für detailliertere Informationen zum Standard klicken Sie bitte auf diesen Link.

Farmer

Die im Good Cashmere Standard enthaltenen Kriterien gehen über diejenigen hinaus, die sich auf das Tierwohl der Ziegen beziehen. Der Standard umfasst auch Kriterien zur Planung von Tierschutz-Haltungsmaßnahmen und zur Dokumentation der daraus gewonnenen Ergebnisse.

Farmer müssen sicherstellen, dass alle Personen, die mit Ziegen arbeiten, entsprechend ausgebildet und fachkompetent sind. Darüber hinaus wird gefordert, dass die landwirtschaftlichen Praktiken das Land schützen und keine negativen Auswirkungen auf die Umwelt verursachen.
Außerdem müssen die Farmer und die auf den Farmen gehaltenen Tiere mit Wildtieren koexistieren; sie dürfen die Artenvielfalt auf den durch die Farmer bewirtschafteten Flächen (und darum herum) nicht negativ beeinflussen. Darüber hinaus definiert der Standard soziale Kriterien sowohl für kleine als auch für große Farmen. Diese Kriterien regeln Themen wie die Rechte von Kindern und Arbeitern, Gleichberechtigung, korrekte Bezahlung sowie Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz. Weiterhin müssen sich die Farmer an Managementkriterien und an Vorgaben zu Audits halten. Indem wir Seite an Seite mit den Farmern arbeiten, wollen wir eine weitreichende, signifikante und kontinuierliche Verbesserung erreichen.

Umwelt

Der Schutz der Umwelt, in der Kaschmirziegen, Farmer und Farmergemeinschaften leben, ist eines der zentralen Ziele des Good Cashmere Standard. Eines seiner wichtigsten Prinzipien ist, dass die Ziegenhaltung keine negativen Auswirkungen auf die Umwelt – insbesondere auf das Land und die Artenvielfalt – haben darf.

Der Standard enthält zudem Kriterien für den verantwortungsvollen Einsatz von Düngemitteln und Pestiziden, die klar definieren, wann und wie diese eingesetzt werden sollen. Er schreibt außerdem vor, dass die Farmer und die auf den Farmen gehaltenen Tiere mit Wildtieren koexistieren müssen und die Artenvielfalt auf den bewirtschafteten Flächen (und darum herum) nicht negativ beeinflussen dürfen.

Downloads

Detaillierte Informationen zum Standard und darüber hinaus finden Sie in den untenstehenden Dokumenten.

The Good Cashmere Standard 2.0
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The Good Cashmere Standard 1.2
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Chain of Custody Guidelines
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Verification Governance
Download anfordern

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    Theory of Change
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    Registered Spinners
    Download
    Code of Conduct
    Download
    List of Prohibited Pesticides
    Download

    “The Good Cashmere Standard ist in enger Zusammenarbeit und im Dialog mit Experten der gesamten textilen Lieferkette entstanden. Er dient als Benchmark für nachhaltig produziertes Kaschmir und hat das Ziel, die Auswirkungen auf Tier und Natur zu minimieren.”
    Anna Heaton – unabhängige Beraterin der Aid by Trade Foundation und internationale Expertin für Tierschutzstandards

    Region

    Kaschmirziegen werden in einer Vielzahl von Ländern und Regionen der Welt gehalten. Zu Beginn konzentriert sich der Good Cashmere Standard auf die Kaschmirfarmen der Inneren Mongolei, einer autonomen Region im Norden Chinas. Die Innere Mongolei hat eine Bevölkerung von rund 25 Millionen Einwohnern und eine Gesamtfläche von 1,18 Millionen Quadratkilometern.

    Die Region ist Chinas führender Produzent von Kaschmir und lieferte im Jahr 2018 rund 6.600 Tonnen, was 26 % des weltweiten Kaschmirs entspricht. Die Schaf- und Ziegenhaltung hat in der Inneren Mongolei in den letzten Jahrzehnten stark zugenommen, was zu einer großflächigen Schädigung des Graslandes geführt hat, das 67 % der Landfläche der Inneren Mongolei ausmacht. Die Verschlechterungen in der Bodenqualität betreffen nicht nur die Kaschmirfarmen, sondern verursachen auch erhebliche ökologische Auswirkungen, wie z. B. eine Zunahme der Wüstenbildung und eine Abnahme der Artenvielfalt. Die chinesische Regierung hat das Problem erkannt und mit Restriktionen bei der Beweidung mit Ziegen und umfangreichen Aufforstungsprogrammen reagiert. Durch die Förderung nachhaltiger landwirtschaftlicher Praktiken und den Kauf von nachhaltig produziertem Kaschmir wollen wir den Farmern in der Inneren Mongolei helfen, das Tierwohl zu sichern und die Region, in der sie leben und arbeiten, zu schützen.

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