Kriterien und Prinzipien
Der The Good Cashmere Standard® V. 2.0 stützt sich auf vier Säulen, die die wichtigsten Aspekte einer nachhaltigen Kaschmirproduktion umfassen: das Wohl der Kaschmirziegen, die Umwelt, die Menschen und das Management. Mit diesen Säulen und den dazugehörigen Kriterien entwickelt der GCS die Kaschmirproduktion effektiv und umfassend zu mehr Nachhaltigkeit, sowohl auf den Ziegenbetrieben – ob mit Beschäftigten oder ohne – als auch in der ersten Stufe der Verarbeitung der Kaschmirfasern.
Das größte Kapitel des The Good Cashmere Standard® befasst sich mit dem Tierwohl und wurde ursprünglich auf Grundlage der Fünf Freiheiten für Tiere gemäß dem Farm Animal Welfare Council entwickelt. Bei der Aktualisierung des Standards, dessen Neuausgabe Anfang 2024 veröffentlicht wurde, haben wir das Kapitel Tierwohl grundlegend überarbeitet. Es basiert nun auf dem Fünf-Domänen-Modell, das von Mellor et al. konzipiert wurde und dem aktuellen Stand der Wissenschaft entspricht. Mehr als 150 Indikatoren geben klare Richtlinien u. a. für Ernährung, Haltung und Schur der Tiere vor, aber auch für den Umgang mit den Tieren und das Gesundheitsmanagement. Neben der Fokussierung auf das Tierwohl besteht der überarbeitete Standard aus drei weiteren Säulen: Umwelt, Menschen und Management.
Er enthält klare Vorgaben für den Schutz der Artenvielfalt und des Bodens durch Landmanagement, für die Schaffung menschenwürdiger Arbeitsbedingungen für alle an der Kaschmirfaserproduktion beteiligten Personen, für verantwortungsvolles unternehmerisches Handeln, für das Verifizierungsverfahren und dafür, dass die Einhaltung der GCS-Werte sichergestellt ist.
In dem Standard werden Kernkriterien definiert, die von Anfang an erfüllt werden müssen, um in die Gruppe der GCS-Ziegenhalter*innen aufgenommen oder um als Kaschmirverarbeiter verifiziert zu werden, sowie wesentliche und elementare Kriterien.
Stichprobenartig überprüfen unabhängige Auditor*innen regelmäßig die Erfüllung der Kriterien und dokumentieren die Fortschritte.