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„Uns war wichtig, dass die Erzeugung und Verarbeitung unseres Kaschmirs in Einklang mit unseren Werten und Standards erfolgt“

In den Kollektionen der Pariser Luxusmarke Zadig&Voltaire zählen Kaschmirstrickwaren zu den Hauptprodukten. Um ihrem Anspruch gerecht zu werden, diese aus nachhaltigem Kaschmir herzustellen, wurde die Marke 2021 Partnerin des Good Cashmere Standards. Diese Partnerschaft ist in VoltAIRe eingebettet, ihrem globalen Transformationsprogramm für mehr Nachhaltigkeit, das Helena Jessua als Nachhaltigkeitsdirektorin des Unternehmens verantwortet. In diesem Interview erläutert sie, was die Marke mit dem Programm erreichen möchte und welche Themen, abgesehen vom Tierschutz, in der Kaschmirbranche am wichtigsten sind.

Helene Jessua, Direktorin für Nachhaltigkeit bei Zadig&Voltaire

Mit dem VoltAIRe-Programm hat sich Zadig&Voltaire umfassende Nachhaltigkeitsziele gesetzt. Was hat Sie zu diesem Schritt bewogen?

Wir haben Nachhaltigkeit als strategische Priorität in den Transformationsplan der Gruppe aufgenommen, den wir bis 2025 umsetzen wollen. Daher war es wichtig, unseren Nachhaltigkeitsansatz in eine Form zu gießen, was wir mit der Einführung des VoltAIRe-Programms getan haben. Im Zuge dessen haben wir auch konkrete Ziele festgelegt, die wir bis 2025 in jeder Säule erreichen wollen – zusätzlich zu unserem globalen Klimaziel 2030. Unsere Ziele – wie die ausschließliche Verwendung zertifizierter Hauptrohstoffe oder 100-prozentige Rückverfolgbarkeit unserer Produkte bis 2025 – drücken deutlich unsere Ambition aus.

Was möchten Sie mit Ihrem VoltAIRe-Programm erreichen?

Das Programm soll dazu beitragen, dass wir in all unseren Geschäftsaktivitäten dem Klimawandel und der Luftverschmutzung entgegenwirken. Unser Ziel ist es, unseren ökologischen Fußabdruck gemäß dem 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens zu reduzieren. Um das zu erreichen, binden wir alle Abteilungen in das Vorhaben mit ein: von der Beschaffung und Entwicklung über die Produktion bis hin zur Logistik und zum Verkauf.

VoltAIRe steht zudem dafür, was wir bei Zadig&Voltaire unter Luxusprodukten verstehen, nämlich nachhaltige Produkte mit einer langen Lebensdauer, die im Einklang mit unseren Werten und Normen hergestellt werden – und das heißt: im respektvollen Umgang mit Menschen, Tieren und Ökosystemen.

Das VoltAIRe-Programm basiert auf vier Säulen: nachhaltige Produkte und Verpackungen, Klimaschutz und saubere Luft in den Betrieben, respektvolle Produktion und kollektives Engagement. Jede Säule adressiert strategische Themen und umfasst konkrete und messbare Ziele. Dabei sind die Säulen so angelegt, um im Zusammenspiel unsere übergeordneten Ziele zu erreichen.

Was meinen Sie mit dem Slogan „Made in VoltAIRe Respect“, den wir auf einigen Ihrer Produkte sehen können?

„Made in VoltAIRe Respect“ (MIVR) ist ein Logo, das wir 2022 eingeführt haben. Damit wollen wir unseren Teams und Kund*innen helfen, leichter die Produkte zu erkennen, die unseren Nachhaltigkeitsansatz und die laufende Transformation verkörpern. Das MIVR-Logo nutzen wir bereits auf den entsprechend Pflegeetiketten und Online-Produktblättern, auf den Hangtags der Herbst/Winter-Kollektion wird es erstmals 2023 verwendet.

Um das MIVR-Logo zu erhalten, muss ein Produkt bestimmte Voraussetzungen erfüllen, beispielsweise ein zertifiziertes Endprodukt sein oder zu mindestens 90 Prozent aus zertifizierten oder umweltschonenden Fasern bestehen. Zadig&Voltaires Zertifizierungsstrategie sieht vor, dass spätestens 2025 100 Prozent ihrer Hauptrohstoffe zertifiziert sind. Um noch einen Schritt weiter zu gehen, wollten wir auch die Entwicklung von zertifizierten Endprodukten vorantreiben. Entsprechend diesem Ziel umfasst „Made In VoltAIRe Respect“ auch Produkte aus GCS-zertifiziertem Kaschmir. Darüber hinaus ist Zadig&Voltaire seit 2021 gemäß den Standards GOTS, OCS, GRS und RWS zertifiziert und ermutigt seine Lieferanten, diesen Weg ebenfalls einzuschlagen. Infolgedessen sind bereits 70 Prozent der Jersey-Textilien der Frühjahr/Sommer-Kollektion 2023 öko-zertifiziert.

Warum haben Sie sich für den The Good Cashmere Standard entschieden? Inwiefern entspricht die Partnerschaft mit GCS Ihren Anforderungen?

Kaschmir ist nicht nur ein Hauptrohstoff für unsere Kollektionen, sondern auch Teil der DNA von Zadig&Voltaire. Uns war daher wichtig, dass die Erzeugung und Verarbeitung unseres Kaschmirs in Einklang mit unseren Werten und Standards erfolgt. Deswegen beteiligen wir uns an der Initiative GCS, die auf die Entwicklung einer nachhaltigen Kaschmirbranche abzielt. Unserer Meinung nach ist der The Good Cashmere Standard nicht nur aufgrund seiner Zuverlässigkeit und Tierwohlexpertise die richtige Initiative, sondern auch wegen seines Netzwerks, das stark genug ist, um weitere Verbesserungen zu ermöglichen. Zadig&Voltaire ist wirklich sehr stolz darauf, Mitglied und Partner des The Good Cashmere Standards zu sein. Um die Größenordnung unseres Engagements einmal zu verdeutlichen: 100 Prozent des Kaschmirs, den wir derzeit in unseren Strickkollektionen aus Kaschmir-Schurwolle verwenden, stammt von GCS-Farmen. Das war ein bedeutender Schritt für uns. Der Ansatz war für uns zudem eine gute Gelegenheit, unsere Lieferanten mit ins Boot zu holen und unser Konzept der Rückverfolgbarkeit zu stärken.

Was ist Ihrer Meinung nach die nächste Herausforderung für die Kaschmirbranche?

Über den Schutz des Tierwohls hinaus besteht unsere kollektive Herausforderung darin, auch an der Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks der Kaschmirproduktion zu arbeiten. Neben der Sicherstellung, dass der The Good Cashmere Standard mit diesem Ziel im Einklang steht, müssen wir die Gelegenheit auch zur Zusammenarbeit mit einigen der vielen im GCS vereinten Marken, Farmen und anderen Interessengruppen nutzen, um die Auswirkungen der GCS-Kaschmirproduktion zu messen und gemeinsame Pilotprojekte in Bereichen wie der regenerativen Landwirtschaft zu initiieren. Wir bei Zadig&Voltaire sind überzeugt, dass die Verringerung der Umweltauswirkungen der Kaschmirproduktion entscheidend ist, um mittel- und langfristig die Nachhaltigkeit dieser Branche sicherzustellen.

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