„Kund*innen haben das Recht zu wissen, was die Herstellung ihrer Kleidung kostet.“
KATINA BOUTIS
Direktorin für Nachhaltigkeit, Everlane
In seinem entschlossenen Streben nach ‚Cleaner Fashion‘ hat sich Everlane für eine Partnerschaft mit The Good Cashmere Standard entschieden. Für seine Bemühungen, jedes Produkt verantwortungsvoll und mit den geringstmöglichen Auswirkungen herzustellen, wurde das Label bei den Glossy Fashion Awards in den USA zur Nachhaltigkeitsmarke des Jahres 2023 gekürt. Wir sprachen mit Katina Boutis, der Direktorin für Nachhaltigkeit bei Everlane, über Everlanes Mission, radikale Transparenz und Preiskalkulationen.
Frau Boutis, Everlane setzt sich für Verbesserungen in der Retail-Branche ein, nicht nur durch qualitativ hochwertige Produkte zu attraktiven Preisen, sondern auch durch eine ethische Produktion. Wie hat dieses Engagement für Nachhaltigkeit das Unternehmen verändert?
Als eine auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Marke, die eine Mission verfolgt, ist es entscheidend, dass unsere Nachhaltigkeitsziele eng mit dem Geschäftsmodell unseres Unternehmens verknüpft sind. Wir haben daher daran gearbeitet, unsere Nachhaltigkeitsmission und -ziele in die übergeordnete Geschäftsstrategie einzubetten – von den Produkten, die wir kreieren, über die Herstellung bis hin zu der Art und Weise, wie wir unsere Botschaft vermitteln und unsere Kundschaft ansprechen. Es ist unser Ansatz, jedes Produkt verantwortungsvoll und mit möglichst geringen Auswirkungen auf Mensch und Umwelt herzustellen.
Wir beschaffen Materialien mit geringen Auswirkungen, achten besonders auf Design und handwerkliches Können, stellen sicher, dass in unserer Lieferkette soziale und ökologische Verantwortung berücksichtigt werden und nehmen unsere Kund*innen mit auf diese Reise. Die Arbeit, die wir investiert haben, um unsere Markenstrategie mit Nachhaltigkeit in Einklang zu bringen, wirkt sich positiv aus: sowohl auf unsere sozialen und ökologischen Ziele, als auch darauf, wie unsere Kundschaft uns wahrnimmt – und auch auf unser Betriebsergebnis.
Zu Ihrer Markenphilosophie gehört neben Langlebigkeit und Zeitlosigkeit auch das Konzept der radikalen Transparenz. Wie sieht das in der Praxis aus?
Everlane wurde mit der Überzeugung gegründet, dass Kund*innen das Recht haben zu erfahren, was die Herstellung ihrer Kleidung kostet. Seit der Markteinführung unseres allerersten Produkts im Jahr 2011 haben wir als erstes Label der Branche die wahren Herstellungskosten offengelegt – angefangen bei den Materialien und dem Arbeitsaufwand bis hin zu den Transportkosten, sogar die Handelsspanne haben wir öffentlich gemacht. Wir treffen also gemäß einem Grundwert unserer Marke auf jeder Ebene unserer Geschäftstätigkeit fundierte Entscheidungen. Diese Philosophie haben wir im Laufe der Jahre weiterentwickelt. 2013 begannen wir, die Namen, Fakten und Fotos von jeder Fabrik, mit der wir zusammenarbeiten, zu veröffentlichen. Heute legen wir unsere Ziele, Fortschritte, Herausforderungen und Auswirkungen bezogen auf eine Vielzahl von sozialen und ökologischen Aspekten offen. Das ist unsere Herangehensweise, um unserem ursprünglichen Kundenversprechen treu zu bleiben. Zugleich entwickeln wir uns weiter, um die Herausforderungen unserer Branche zu meistern und dabei mit gutem Beispiel voranzugehen.
Wie wichtig ist in diesem Zusammenhang die Verwendung von verifizierten Materialien, wie z. B. verifizierten Kaschmirfasern von The Good Cashmere Standard?
Wir nutzen Zertifizierungen von Drittparteien, um alles überprüfen zu können: von den Materialien, die wir verwenden, über die Lieferanten, mit denen wir zusammenarbeiten, bis hin zu den Produktionsprozessen für unsere Produkte. Auf diese Weise können wir die Daten, Details und Praktiken bei der Herstellung unserer Produkte nachvollziehen. Dies ermöglicht uns außerdem, gegenüber unserer Community transparent zu sein und unserer Verantwortung für die Einhaltung der höchsten Standards nachzukommen. Den The Good Cashmere Standard haben wir 2023 mit großer Freude zu den Produktzertifizierungen unserer Marke hinzugefügt, ist es doch ein weiterer Schritt in unserem Bemühen, tierische Materialien aus Lieferketten zu beschaffen, die unseren Tierwohlstandards und -richtlinien entsprechen.
„Kund*innen haben das Recht zu wissen, was die Herstellung ihrer Kleidung kostet.“
KATINA BOUTIS
Direktorin für Nachhaltigkeit, Everlane